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Federleichtes zur Nacht Kurzgeschichten

Nachthorror

Durch grausige
Stimmen heute Nacht,
bin ich angstvoll aufgewacht.
Ein Wimmern war zu hören,
wie von Leidens-Chören.
Leise und qualvoll war ihr Gesang,
meiner Seele wurde es Angst und Bang.
Mit Gänsehaut musste ich mich erheben,
das sonore Geräusch ließ mich
von Innen erbeben.
Im Dunkel bahnte ich mir den Weg entgegen
und konnte geistig keinen Widerstand hegen.
Ich wurde gezogen vom Klagen und Flehen
und begann mit einmal
mehr und mehr
zu verstehen.
Als ich dann
plötzlich wie von Geisterhand,
in der Finsternis vor etwas massivem stand,
fühlte ich Kälte aus jenem Körper weichen,
doch konnte mich nicht wehren
zärtlich über ihn zu streichen.
Plötzlich durchfuhr mich
ein sündiges Verlangen,
zeitgleich ein Scham erfülltes,
vorfreudiges Bangen.
Meine Hand zuckte wie von selbst nach vorn
und nur für eine Minisekunde
fühlte ich in mir Zorn.
Denn ich hatte mich schon lange
dem Drang ergeben,
wollte all dieses Leid nun unbedingt erleben.
Das Licht das dann plötzlich
meinen Geist erhellte,
sich nicht lange genug
meiner Sucht entgegenstellte.
Denn als die Kühlschrank
dann endlich geöffnet war,
wurde das Tiramisu von gestern
so herrlich offenbar.
Ich ergab mich bewusst
all dem Zucker und Fett
und begab mich direkt danach
…zurück ins warme Bett.
Dort konnten die Kalorien sich dann
mit mir verschweißen,
denn ab und zu muss ich doch auch einmal auf die Zurückhaltung …
verzichten

Von Matthias Vago

Matthias M.G. Vago...

Geboren 1969 in Nürnberg, glücklich verheiratet und Vater einer wunderbaren Tochter, die mich stets aufs Neue staunen lässt, weil ich immer öfter erkennen darf, dass Sie nun mal der Spiegel Ihrer Eltern ist.

Als 53 Jähriger Angestellter, der seit der Lehrzeit im Außendienst unterschiedlicher Branchen tätig ist, hatte und habe ich fast täglich die Möglichkeit, besondere Erfahrungen zu machen und interessanteste Menschen kennen zu lernen.
Diese reichen in allen Bereichen, von A wie außerordentlich, bis Z wie ziemlich intensiv

Meine wundervolle Familie und die angesprochenen „Umwelterfahrungen“ haben mich geprägt, prägen mich und sollen mich unbedingt weiter prägen.
Denn so wird ein dichtes Leben noch dichter und intensiver.

Die Idee dieses Blogs ist es, von jenen Erfahrungen, Menschen und daraus resultierenden Prägungen zu berichten, Sie somit geistig zu komprimieren und zu verdichten und in einer möglichst leicht zugänglichen Reimform zur Unterhaltung darzubieten.
Die Gabe dazu hat mir meine geliebte Mama geschenkt, von der ich hoffe, dass Sie von irgendwo, irgendwie stolz auf Ihren Sohn blicken kann.
Ihr widme ich diesen Blog.

Grundsätzlich ist das Dichten aus dem Versuch heraus entstanden, Dinge, die mich beschäftigen und teilweise aufarbeiten, in Gestalt zu bringen um Sie für mich verständlicher und leichter zu verarbeiten,
umzuformen.
Wenn ich andere daran teilhaben lassen kann, sich zwischen Lachen, Weinen, Reflexion und Aufarbeitung, Wiedererkennung, Nachdenklichkeit, Zuneigung, Demut und Dankbarkeit treiben zu lassen, könnte ich es vielleicht schaffen, erlebtes Leben, verdichten zu können.

Mögen die Leserinnen und Leser Ihren Spaß daran finden mich auf dieser Reise zu begleiten und sich ab und zu dabei wieder zu finden.
Wichtig wäre mir in diesem Zusammenhang ein Austausch durch Kommentare, die beiden Seiten helfen, erlebtes noch weiter zu verdichten und weitere interessante Menschen kennen zu lernen, die wir bedingt Einfluss auf unsere Prägung nehmen lassen.

Viel Spaß und vielen Dank
Euer
MV

2 Antworten auf „Nachthorror“

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