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Federleichtes zur Nacht Horror Kurzgeschichten

Mitbringsel der Nacht

Heut Nacht bin ich vom Traum erwacht
hab von der anderen Seite
etwas mitgebracht,
befand mich vorübergehend
in fremden Sphären
um mich dort drüber gänzlich
neu zu gebären.
Als Raupe hinüber, als Schmetterling zurück,
verlöre des Diesseits Hässlichkeit,
hoffentlich ein großes Stück.
Doch bei der Rückkehr bemerkte ich eine Art Nabelschnur blutig, transparent,
man hatte sie offensichtlich
noch nicht von mir abgetrennt.
Seitlich am Kopf hing sie wie ein Schlauch
schlängelte sich von dort hinunter
bis zum Bauch.
Etwas pulsierte in Ihr und ich war irritiert,
angeekelt zudem und doch fasziniert.
Als ich allen Mut zusammen nahm
und sie durchschnitt,
mir unmittelbar das sich heiss anfühlende Messer entglitt.
Etwas klebrig Schwarzes
aus dem Schnitt heraus hing
und beim Tropfen auf den Boden
in stinkenden Dampf aufging.
Der Geruch war faul und es roch vergoren,
in was genau hatte ich mich nun neu geboren ?
Und kaum als ich die Frage stellte,
war mir die Antwort bekannt,
ich hatte mich zu lange und zu intensiv
in meine Ängste verrannt,
diese hatten mit die Gedanken
ungenießbar gemacht
und mich in einer niedereren Stufe
wieder gebracht.
So saß ich auf dem Bett
ohne jegliche Kraft in den Beinen
und fing leise an eine toxische,
dampfende Lache zu weinen…!

Von Matthias Vago

Matthias M.G. Vago...

Geboren 1969 in Nürnberg, glücklich verheiratet und Vater einer wunderbaren Tochter, die mich stets aufs Neue staunen lässt, weil ich immer öfter erkennen darf, dass Sie nun mal der Spiegel Ihrer Eltern ist.

Als 53 Jähriger Angestellter, der seit der Lehrzeit im Außendienst unterschiedlicher Branchen tätig ist, hatte und habe ich fast täglich die Möglichkeit, besondere Erfahrungen zu machen und interessanteste Menschen kennen zu lernen.
Diese reichen in allen Bereichen, von A wie außerordentlich, bis Z wie ziemlich intensiv

Meine wundervolle Familie und die angesprochenen „Umwelterfahrungen“ haben mich geprägt, prägen mich und sollen mich unbedingt weiter prägen.
Denn so wird ein dichtes Leben noch dichter und intensiver.

Die Idee dieses Blogs ist es, von jenen Erfahrungen, Menschen und daraus resultierenden Prägungen zu berichten, Sie somit geistig zu komprimieren und zu verdichten und in einer möglichst leicht zugänglichen Reimform zur Unterhaltung darzubieten.
Die Gabe dazu hat mir meine geliebte Mama geschenkt, von der ich hoffe, dass Sie von irgendwo, irgendwie stolz auf Ihren Sohn blicken kann.
Ihr widme ich diesen Blog.

Grundsätzlich ist das Dichten aus dem Versuch heraus entstanden, Dinge, die mich beschäftigen und teilweise aufarbeiten, in Gestalt zu bringen um Sie für mich verständlicher und leichter zu verarbeiten,
umzuformen.
Wenn ich andere daran teilhaben lassen kann, sich zwischen Lachen, Weinen, Reflexion und Aufarbeitung, Wiedererkennung, Nachdenklichkeit, Zuneigung, Demut und Dankbarkeit treiben zu lassen, könnte ich es vielleicht schaffen, erlebtes Leben, verdichten zu können.

Mögen die Leserinnen und Leser Ihren Spaß daran finden mich auf dieser Reise zu begleiten und sich ab und zu dabei wieder zu finden.
Wichtig wäre mir in diesem Zusammenhang ein Austausch durch Kommentare, die beiden Seiten helfen, erlebtes noch weiter zu verdichten und weitere interessante Menschen kennen zu lernen, die wir bedingt Einfluss auf unsere Prägung nehmen lassen.

Viel Spaß und vielen Dank
Euer
MV

4 Antworten auf „Mitbringsel der Nacht“

freut mich, dass du gerade heute da warst… dachte an Dich beim Schreiben, weil die die heftigeren Zeilen auch auf Instagram immer gut gefallen haben 🙏🏼🫶🖤😘

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