Kategorien
Austausch Kurzgeschichten Zeit

„Elementar Moment“ inspiriert durch den Instagram post von @lfu1235_elfederleicht von Ihr ist auch das Beitragsbild

Und als ich sie sah am Wegesrand
waren sie mir gänzlich unbekannt.
Details waren an Ihnen nicht zu erkennen
und ich hatte das Gefühl, sie konnten mir Ihre Namen nicht nennen.

Namen waren für sie wohl nicht relevant,
sie blieben offensichlich lieber unbekannt.
Gesichter waren gänzlich nicht zu entdecken,
sie wollten oder mußten,
sie hinter diesen weiten Kapuzen verdecken.

Für einen kurzen Augenblick meinte ich ein Blitzen zu sehen
und konnte dem Impuls weiter auf sie zuzutreten nicht widerstehen.
Als ich dann genauer in eine der Kapuzen sah,
wurde mir klar, das keiner der Dreien aus dieser Welt war.

Die Gesichter schienen aus feinstem Sand zu bestehen,
Konturen konnte man darin nicht ersehen.
Es stellte sich eher wie ein WIrbel dar,
der ununterbrochen in Bewegung war.

Eine endlose Mystik ging aus von diesen Gestalten
und ich konnte vor Faszination kaum an mich halten.
Eigentlich wollte ich nur fragen wohin ich gehen mußte
worauf sie mich fragten ob ich denn mein Ziel auch wußte…

Diese Frage aber, deren Antwort ich zu Wissen glaubte,
mir beim Nachdenken alle Energien raubte,
irgendetwas in mir hatte einen Impuls geweckt
und man sah mir an, daß so mancher Zweifel in mir steckt.

Also blieb ich stumm und hielt mich erst einmal zurück
und sie fragten nicht weiter, welch ein Glück.
Doch in mir begann etwas intensiv zu gären,
faszinierend daran, ich wollte mich nicht wehren.

Also ließ ich es zu und horchte tiefer in mich,
Ihr Schweigen durchbohrte mich wahrlich förmlich.
So sann ich weiter nach, konnte keine Antwort erkennen,
war drauf und dran mich in mir komplett zu verrennen.

Als mich plötzlich eine Hand am Kopf berührte
und ich die Erlösung alsbald verspürte.
Ich konnte schlagartig gänzlich im Augenblick verrinnen
und diesem Gefühl alle Intesität des Moments abgewinnen.

Diese Berührung hatte mich in mein tiefstes Innerstes geführt
nie zuvor hatte ich mich in mir so intensiv gespürt.
In diesen Sekunden wurde mir plötzlich klar,
dass ich fast schon zu lange auf dem falschen Weg war.

Stets getrieben, mich aufgerieben,
mehrmals schon fast auf der Strecke geblieben.
Ich hatte immer hinter der Zeit existiert,
war nie auf den Moment, den Augenblick konzentriert.

Wahren Genuß konnte ich deshalb nicht empfinden,
wollte ich doch die Zeit nicht so „wertlos“ binden.
So war es tatsächlich sogar soweit gekommen,
wär fast ohne wahrzunehmen, zwischen den Minuten verkommen.

Ich blickte zurück und durfte erkennen,
mein wahres Ziel konnte ich bis dato nicht nennen.
Denn ich konnte vor lauter Jahren die Minuten nicht sehen
und war drauf und dran ohne wirklich prägende Augenblicke zu vergehen.

Die Zeit war sinnbefreit an mir vorbei geflogen
und ich hatte mich um unendlich viele Augenblicke betrogen.
Als ich aus dieser Erkenntnis erwachte sah ich sie gerade noch dort stehen
bevor sie sich auflösten um als feinster Sand in der Zeit zu verwehen.

So konnten die Zeitwächter mir diesen Elementar-Moment schenken,
er sollte alsdann mein Leben in andere Augenblicke lenken !

 

Von Matthias Vago

Matthias M.G. Vago...

Geboren 1969 in Nürnberg, glücklich verheiratet und Vater einer wunderbaren Tochter, die mich stets aufs Neue staunen lässt, weil ich immer öfter erkennen darf, dass Sie nun mal der Spiegel Ihrer Eltern ist.

Als 53 Jähriger Angestellter, der seit der Lehrzeit im Außendienst unterschiedlicher Branchen tätig ist, hatte und habe ich fast täglich die Möglichkeit, besondere Erfahrungen zu machen und interessanteste Menschen kennen zu lernen.
Diese reichen in allen Bereichen, von A wie außerordentlich, bis Z wie ziemlich intensiv

Meine wundervolle Familie und die angesprochenen „Umwelterfahrungen“ haben mich geprägt, prägen mich und sollen mich unbedingt weiter prägen.
Denn so wird ein dichtes Leben noch dichter und intensiver.

Die Idee dieses Blogs ist es, von jenen Erfahrungen, Menschen und daraus resultierenden Prägungen zu berichten, Sie somit geistig zu komprimieren und zu verdichten und in einer möglichst leicht zugänglichen Reimform zur Unterhaltung darzubieten.
Die Gabe dazu hat mir meine geliebte Mama geschenkt, von der ich hoffe, dass Sie von irgendwo, irgendwie stolz auf Ihren Sohn blicken kann.
Ihr widme ich diesen Blog.

Grundsätzlich ist das Dichten aus dem Versuch heraus entstanden, Dinge, die mich beschäftigen und teilweise aufarbeiten, in Gestalt zu bringen um Sie für mich verständlicher und leichter zu verarbeiten,
umzuformen.
Wenn ich andere daran teilhaben lassen kann, sich zwischen Lachen, Weinen, Reflexion und Aufarbeitung, Wiedererkennung, Nachdenklichkeit, Zuneigung, Demut und Dankbarkeit treiben zu lassen, könnte ich es vielleicht schaffen, erlebtes Leben, verdichten zu können.

Mögen die Leserinnen und Leser Ihren Spaß daran finden mich auf dieser Reise zu begleiten und sich ab und zu dabei wieder zu finden.
Wichtig wäre mir in diesem Zusammenhang ein Austausch durch Kommentare, die beiden Seiten helfen, erlebtes noch weiter zu verdichten und weitere interessante Menschen kennen zu lernen, die wir bedingt Einfluss auf unsere Prägung nehmen lassen.

Viel Spaß und vielen Dank
Euer
MV

16 Antworten auf „„Elementar Moment“ inspiriert durch den Instagram post von @lfu1235_elfederleicht von Ihr ist auch das Beitragsbild“

Wie genial!!! 😍🖤😍…Ich bin total berührt von dieser Kurzgeschichte… das ist so bildhaft und intensiv geschrieben… das fällt direkt durch meine Seelentüre! 🙏❤️

Das ist wieder ein so herrlicher Begriff… direkt durch die Seelentüre… wundervoll… ich freue mich wirklich immer wieder so sehr, wenn Du Dich freust 🤗🙏🏼😍

Mir fehlen die Worte, das auszudrücken was ich fühle. So wundervoll, so genial, so großartig,
sooo gut! Beim lesen hat es mich förmlich mitgezogen, die Gefühle nahmen überhand und führten zur Begeisterung. Danke Matthias für Deine poetische Erzählung!!! 🤗. 🙏🏼❤️❤️❤️

Ein unglaublich berührender Kommentar und genau das, was ich gerne erreichen möchte mit dem Blog… alle Emotionen anspielen, durchspielen und reflektieren und bestenfalls alle genießen können… ich danke dir ganz herzlich Gregor 💞😍

MEGA!!! Du hast eine unheimlich mitreißende Geschichte erschaffen, die mich sofort mitgenommen hat.
Spitzenklasse, lieber Matthias!!! 😍🙏👏👏🌟

Oh wie schön das ist… mitnehmen, annehmen, nachfühlen, reflektieren… dieser Kommentar ist für mich abermals eine echte Inspiration und ich danke Dir von Herzen dafür 🙏🏼❣️🤗😘

als die Geister dich riefen
die Wächter der Zeit
hinter dir her liefen
versuchten deine Gedanken zu ordnen um hier zu schreiben in Worten

Das ist dir wunderbar gelungen Matthias

Sorry Elisabeth, hatte Dich als Maria angeschrieben… tut mir sehr Leid.
Hab einen feinen Donnerstag und das Wochenende klopft schon an die Tür… danke noch einmal für diese sagenhafte Inspiration 🥰🙏🏼🤗🍀

Wow Zeitwächter, was für eine grandiose Kurzgeschichte mit einer so wichtigen Erkenntnis von Dir 🖤😍❣️ Fasziniert und mehr als begeistert las ich Zeile für Zeile, tauchte ganz und gar in Deine Geschichte ein und sah die Wächter direkt vor meinem inneren Auge. Vielmals bedankt für diese sehr intensive Reise 🙏🏻🙏🏻🙏🏻😘

Danke dir vielmals Maria… der Post von Elisabeth mit dem entsprechenden Foto hatte direkt den Impuls dafür ausgelöst … freut mich so sehr, dass es Dir gefällt 🙏🏼🤗

Schreibe einen Kommentar zu Speiser Carmen Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert