Meine Melancholie
stets intensiv
zu pflegen,
konnte meinem Leben grundsätzlich Würze geben.
Denn das Tränen – Salz habe ich meist gerne vergossen,
habe immer sehr
die einhergehende
Reinigung
genossen !
Melancholiepflege

Meine Melancholie
stets intensiv
zu pflegen,
konnte meinem Leben grundsätzlich Würze geben.
Denn das Tränen – Salz habe ich meist gerne vergossen,
habe immer sehr
die einhergehende
Reinigung
genossen !
Kann und will ich dauerhaft
auf meinen Seelenschmerz verzichten?
Wird er mich zwangsläufig, irgendwann, letztendlich, richten?
Oder durchdringt er mich
in jenen unerforschten Schichten
und will am Ende nur
mein Herzensheil belichten ?
Am Ende fast egal denn …
ich mag es gern verdichten …
In mir fühl ich mich gerade ganz besonders wohl,
mehr als ausreichend Platz, alles leer, so angenehm hohl,
etwas Unwesentliches habe ich aus mir heraus gestorben
und so fühl ich mich umso intensiver geborgen.
All das positive Denken, das mich in letzter Zeit so quälte,
weil Ihm der Bezug zur Realität fast gänzlich fehlte,
wurde durch Melancholie und Selbstmitleid ersetzt,
so werde ich jeden Abend erneut von innen zerfetzt.
So kann ich dieses Gemetzel endlich ungestört genießen
und mich immer wieder mit siedenden Gedanken übergießen.
Kann mich dann schon ab Mittag, euphorisch, darauf freuen,
mir Abends, Salz, in nicht vorhandene Wunden zu streuen.
So ziehen die Tage quälend schön ins Land
und mein Inneres bleibt äußerlich unerkannt.
Denn auch die haptischen Masken helfen so schön,
noch schwieriger wird es so, in die Seelen zu seh’n.
Doch trotz Tarnung so mancher im Gegenüber erkennt,
dass auch in Ihr oder Ihm etwas fürchterlich brennt.
All die Seelen, die sich derzeit, bewusst, selbst pfählen,
lassen sich tatsächlich, keinesfalls zählen.
Möge dieses innerliche Feuer, reinigend sein
dann erstrahlen wird nach der Wiedergeburt,
in leuchtendem Schein.
Manche Tage mag ich nur dann
zu den Guten zählen,
wenn Sie mich tief und intensiv,
tief im Innersten quälen !
Plötzlich, unerwartet, ohne jede Ahnung,
schickt mir das Leben aus heiterem Himmel, eine Mahnung.
Ein bestimmtes Lied, eine spezielle Empfindung,
reizt urplötzlich eine besondere Hirnwindung…
Auf einmal reißt es mich in ein paralleles Sein
und meine derzeit so schöne Welt, stürzt gänzlich ein,
bzw., wird so dermaßen intensiv in Frage gestellt,
dass fast alle meine Zuversicht in sich zusammen fällt.
Ein Blitz im Geist hat mir abermals vor Augen gehalten,
wir können unsere Geschicke tatsächlich nur sehr bedingt gestalten.
Und ergibt es auch vermeintlich kaum einen Sinn,
gebe ich mich diesem Gefühl, mit Begeisterung hin.
Lass mich gänzlich darauf ein und treibe fort,
an diesen fremden und doch so bekannten Ort.
Begreife erneut die Endlichkeit
und empfinde ganz bewusst die Vergänglichkeit,
reflektiere Erlebtes in vergangener Zeit
und empfinde dabei …tiefste Dankbarkeit.
Genieße es von Herzen, aus Inbrunst zu weinen,
denn das Schicksal scheint es mit mir …allumfänglich zu meinen !