Melancholie Massaker

Manchmal feil ich mir
melancholisch die Wahrnehmung stumpf
um euphorisch zu ertrinken, im süßlich zähen Seelensumpf.
Erst lasse ich in mir zarte Nebel entstehen,
um die Dinge um mich herum, nicht mehr wirklich klar zu sehen.
Dann mag ich mir die Emotionen in Salz einweichen,
bis die Tränen zaghaft beginnen auszuschleichen.
Irgendwann dann endlich bleibt mir keine weitere Wahl
und ich ergebe mich begeistert der beschworenen Qual.
Verliere den Halt und lass mich treiben,
will es reißen fühlen in meinen Eingeweiden.
Um in warmer, feuchter Dunkelheit unterzugehen
und aus dem Sud des Selbstmitleids wieder neu zu entstehen.
Wie aus einem Cocoon kann ich dann dem alten Fleisch entsteigen
um mich dem Leben gegenüber wieder angemessen
dankbar zu zeigen
Nur wer die Melancholie kennt,
weiß um die Kraft in ihr
und versteht
die manchmal entstehende Gier.
Ich dachte schon ich hätte sie
gänzlich verloren,
doch hab sie erfolgreich wieder beschworen.
Durch den Nebel der Pharmazie
wird sie immer schwerer zu entdecken,
doch dank unserer innigen Verbundenheit,
kann sie sich nie lange vor mir verstecken
Ich kann und will dauerhaft
nicht auf sie verzichten,
denn sie kann so vieles richten
in den tiefsten Schichten