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Das Sofa…(Kurzgeschichte)

Du bestellst ein Sofa, bei einem der wertigsten Möbelhersteller in Deinem Umfeld,
customized, Deinen Wünschen entsprechend hergestellt und individualisiert.
Nach Festlegung des Designs, Form und Farbe ist klar, alle Basisartikel
um das Sofa zu fertigen sind lagernd.
Eine entsprechend kurze Lieferzeit wird deshalb von Dir angenommen.
Da sich der Hersteller in einer Umstrukturierungsmaßnahme befindet und ein neues Marketing implementiert, ist nicht klar, wie das Produkt gelabelt werden kann.
Du möchtest, nachdem es sich um die teuersten Sofas in diesem Segment handelt, ehrlicherweise gerne einen sichtbaren und wiedererkennbaren Hinweis am Produkt sicher gestellt bekommen.
Man bietet Dir eine Übergangslösung an, die zwar nicht Deinen Vorstellungen entspricht
aber zumindest ein Entgegenkommen darstellt.
Du verlässt zufrieden den Laden und freust Dich auf Deine neue Errungenschaft.

Nach einigen Wochen erhältst Du einen Anruf vom Möbelhaus, vorfreudig nimmst Du ab und musst leider erfahren, dass die vorgesehene Farbe nicht mehr lieferbar ist, da der Hersteller des Stoffes nicht mehr in der Lage ist, diese konkrete Farbe zu erstellen.
Im Gegenzug bietet man Dir ein Patchwork Sofa an, eine Mischung aller
zur Verfügung stehenden Stoff-Farben.
Nachdem das Farbmuster doch recht ansehnlich aussieht, willigst Du ein und erfragst die Lieferzeit.
Du erfährst nun, dass zwar alle Artikel lagernd sind aber aufgrund der Personalknappheit
eine Lieferzeit von 13 Wochen angenommen werden muß.
Etwas enttäuscht legst Du auf, lässt Dir aber keinesfalls die Vorfreude nehmen.

Letztendlich wirst Du ein absolutes Unikat Dein Eigen nennen können, das absolut besonders
im Design und vor allen den Farben sein wird.
Als Du allerdings 3 Wochen später erfahren musst, dass die Stoffartikel nur für ein ¾ Sofa reichen, sprich nicht das komplette Sofa geliefert werden kann, bzw. verkürzt werden muss,
bekommst Du langsam bedenken.

Wenige Tage darauf teilt man Dir mit, die ersten Teile sind gefertigt, so auch der Teil,
auf dem das Interims Logo abgebracht ist.
Zwischenzeitlich stehe aber auch das neue Logo fest, mit dem auch sehr bald
massiv Werbung geschalten werden soll.
Eine Anpassung an Deinem Exemplar kann aber leider aufgrund
der bekannten Stoffknappheit nicht mehr gewährleistet werden.

Als Dein wundervolles Design Sofa dann endlich fertig gestellt und geliefert wird, kannst Du Dein Glück kaum fassen und hast eine Einweihungsfeier mit Deinen Geschäftskollegen und Freunden organisiert.
Selbstverständlich auch um mit diesem Sonderteil entsprechend anzugeben 😊

Ein Teil Deiner Gäste hat als Mitbringsel den neuen Katalog des Design Sofa Herstellers mitgebracht, indem prompt das neue Logo beworben wird und als Highlight der neuen Unternehmensstrategie Dein Sofa auf der ersten Seite erstrahlt, ab sofort für jedermann erhältlich zum Einführungs-Vorzugspreis.
Während der Feier und der intensiven Nutzung des Sofas lösen sich dann einige Stoffelement aus dem Patchworkverbund und legen das Innenleben des Sofas teilweise offen.

Gerade die, die Du beeindrucken wolltest nutzen die Möglichkeit sich einen Scherz daraus zu machen, um das Preis Leistungsverhältnis Deines Designerstückes zu verhöhnen
und die Feier löst sich daraufhin einigermaßen schnell auf…

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Horror Kurzgeschichten

Fütterung der Dämonen

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Federleichtes zur Nacht Kurzgeschichten Mystisch

Mondritter Teil 2

Heute Nacht konnte ich sie dann
tatsächlich sehen,
erspähte sie in Formation auf dem Schlachtfeld stehen,
dank des Schnees und des Mondes
der in voller Pracht stand,
hatte ich sie dort am Waldesrand erkannt.

Ihre weißen Rüstungen glänzten
im Licht des Mondes hell
und die Schimmel auf denen sie saßen
ritten schnell,
direkt dieser finsteren wirbelnden
Wolke entgegen,
aus der grauenvolle Schreie erklangen,
doch sie blieben verwegen.

Während einer nach dem anderen
in ihr verschwand,
hörte ich den Schreien zu,
furchtvoll und doch irgendwie gebannt,
nach einer schier unendlich
scheinenden Zeit,
öffnete sich der Nebel der Wolke dann
ein Stück weit.

Der Anblick der sich ergab
ließ mir das Blut in den Adern gefrieren,
überall verstreut Kadaver von Rittern, Dämonen und Tieren.
Das Schlachtfeld schimmerte in einem fürchterlich subtilen Rosaschein
denn das Blut drang unaufhörlich in den blütenweißen Schnee hinein.

In der Mitte stand Satan
umringt von seinen Dämonenschergen,
befremdlich umhüllt von metallisch glitzernden Rüstungsbergen,
bis auf wenige waren alle Ritter gefallen
und anstatt Schreien hörte man jetzt nur noch höhnisch, boshaftes Lachen erschallen.

Plötzlich färbte sich der Mond
in ein purpurnes Rot,
wenn der letzte Ritter fallen sollte,
geriete die Welt gänzlich aus dem Lot.
Ich konnte den Fürsten der Finsternis triumphierend einen Körper erheben sehen
und die Dämonen die letzten Ritter
förmlich in sich niedermähen.

Das Gemetzel sollte wohl alsbald
seinen Höhepunkt erreichen
und die restliche Liebe der Menschen, auf ewig der Dunkelheit des Teufels weichen.
Doch auf einmal ward ich einem
gewissen Leuchten gewahr,
dass offensichtlich dem zuckenden Körper
in seinen Bratzen entwichen war.

Von meiner mitfühlenden Seele und meinem Herz gesteuert verließ ich das Haus
und bewegte mich langsam aber stetig direkt auf das Schlachtfeld hinaus.
Vor mir hinter mir und überall
um mich herum,
wurde alles lautlos und selbst das siegende Böse wurde vollends stumm.

Von überall her kamen
plötzlich Menschen gelaufen,
so wurde stetig aus einzelnen Wenigen ein immer größerer werdender Haufen,
der bald nicht mehr zu überblicken war
und so vergrößerte sich zusehends
die Menschenschar.

Wir alle strömten direkt den Toten Leibern der gefallenen Ritter entgegen
begannen sie in Gruppen aufzuheben,
und als würden sie
über dem Boden schweben,
schien das Mitgefühl der Menschen,
sie tatsächlich wieder zu beleben.

Unmittelbar standen wir mit den
Mondrittern Seite an Seite
und sichtbar wenn auch
in planetarischen Weiten,
hatte der Mond seine
unnatürliche Färbung verloren
und hatte sich in sein silberstrahlend Weiss zurück geboren.

So hatte der Mond das Schlachtfeld unmittelbar und gänzlich strahlend erhellt
und verbrannte mit seinem reinigenden Licht, einen Großteil der hasserfüllten
Brut der Unterwelt.
Der Geruch des verbrannten Fleisches hatte den Fürsten ängstlich den Körper
fallen lassen
und er konnte die Wende seines vermeintlichen Sieges, sichtlich ungläubig, nicht erfassen.

Der wiedererstarkte Ritter trennte ihm daraufhin die Linke Hand direkt vom Arm
und die restlichen Dämonen schrieen zeitgleich wie ein schmerzender Schwarm.
Sie scharrten sich um ihren Herren und ließen sich direkt vom Boden verschlucken,
man sah sie in den sich auftuenden Ritzen nur noch panisch ins Erdreich zucken.

Ritter und Menschen hatten sich somit gegenseitig gerettet
und ihre gemeinsame Zukunft auf eine fruchtbarere Basis gebettet.
So hatten letztendlich die Menschen selbst die Brut des Bösen in die Knie gezwungen
und sie mit Ihrer Liebe und ihrem Mitgefühl niedergerungen.

Also können wir nun tatsächlich zuversichtlicher in die Zukunft sehen,
doch ganz sicher werden die Schlachten
nie zu Ende gehen,
solange Missgunst und Hass im Wesen des Menschen weiter bestehen !

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Austausch Spontantipperei

Mondritter @lyrikartell at Insta und inspiriert durch @sanni.sonnenstrahl

In der Dunkelheit kann man sie
wahrlich kaum sehen,
weil sie sich optisch auch nicht
abheben sollen,
müssen sie doch den finstren
Mächten widerstehen
weshalb sie den Überraschungsmoment nutzen wollen.
Denn jede Nacht fechten sie von Neuem die letzte Schlacht dieser verlorenen Welt,
während die Menschen vermeintlich geschützt in ihren Betten verschwinden,
doch früher oder später auch der letzte seiner Bestimmung fällt
und dann wird sich der Planet vor Blut und Elend jämmerlich winden.
Vor unendlich langer Zeit auf der dunklen Seite des Mondes geboren,
wurden sie auserkoren die Hüter der Erde und der Menschheit zu sein,
denn durch Neid und Hass hatte der Mensch den Glauben an sich selbst verloren
und ging mehr und mehr den zerstörenden Pakt mit dem Beelzebub ein.
Dieser gebar jeden Tag mehr die Bosheit auf diese im Grunde herzensgute Welt,
die sich unersättlich ernährte von des Menschen Maßlosigkeit.
Dank stetig wachsender Gier war es um die Vermehrung dieser Dämonen
recht gut bestellt
und sie machten sich zunehmend für die finale Schlacht bereit.
Hunderttausende Mondritter waren ihnen bereits zum Opfer gefallen
und die Fratzen lachten jede Nacht
lauter und länger,
so werden wohl sehr bald die Fanfaren zum allerletzten Mal erschallen
und dann wird er sich selbst zum Meister krönen, der finsterste aller Seelenfänger.
Bleibt nur die Hoffnung der Mensch kann sich doch noch seiner Liebe besinnen,
um den Rittern somit Energie zu schenken,
dann bestünde noch Zuversicht die Kämpfer für das Gute könnten doch noch gewinnen
und den Gang der Welt und seiner Bewohner in die richtigen Bahnen lenken !

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Allgemein Wirres Zeit

Kurzgeschichten Fortsetzung …

Gerade als sich die familiäre Situation wieder einigermaßen beruhigt hatte, musste nun, zu allem Überfluss, dies auch noch passieren.

Die letzten Monate waren schon anstrengend genug und hatten wirklich fast alle Energie aufgebracht, die die kleine Familie noch in der Lage war aufzubringen.
Die Ungewissheit, das Warten, die Mutmaßungen und die ständige Frage nach dem warum hatten ihren Tribut gezollt.
Während um sie herum nahezu alle Familien versorgt worden waren, blieben sie, aus welchen Gründen auch immer, außen vor.
Selbst nahe Anverwandte wurden bedacht, nur eben sie nicht.
Man hatte sie vertröstet und ihnen versprochen, dass sie bei der nächsten Welle definitiv dabei sein würden.
Alles gut und schön aber ihr Sohn schien tatsächlich bereits ernsthafte Mangelerscheinungen zu haben und deshalb hatten sie sich anfangs auch nicht mit den Vertröstungen zufrieden gegeben.
Nachdem ihre ständigen Interventionen aber keine Wirkung gezeigt hatten und nicht auszuschließen war, dass das Unwohlsein des Sohnes nicht zuletzt mit seinem übermäßigen und sehr langfristigen Konsum synthetischer Nahrungsimitate zusammen hing, hatte man sich den Umständen letztendlich ergeben.
Man hatte sich besonnen, die Situation auf sich zukommen lassen und war nun in einer nur noch wenig angespannten aber passiven Erwartungshaltung angekommen.
Zumal es dem Sohn zunehmend besser zu gehen schien, nachdem er versuchte, nur noch biologische Nahrung zu sich zu nehmen.
Und nun diese erneute Aneinanderreihung von unbestimmbaren und schwer verständlichen Ereignissen.
Vor 3 Tagen hatte man ihnen als Trostpflaster für die ausstehenden Vitaminpräparate, die den erneuten Ausbruch von Skorbut verhindern sollten, ein paar besondere Flachen Wein vorbeigebracht.
Sie hatten 2 Flaschen davon am selben Abend mit einer befreundeten Familie verkostet, die ebenfalls auf die nächste Lieferung warten mussten.
Der sehr fruchtig, volle, leicht erdig schmeckende Rotwein, war voll im Geschmack und ein wundervoll schwerer Tropfen.
So schwer, dass alle, die ihn getrunken hatten, ungewöhnlich tief schliefen und nach einer traumlosen Nacht trotz allem relativ gerädert erwacht waren.
Am nächsten Tag fiel es dann auf…
Etliche Nachbarn und Nachbarsfamilien waren nach genau dieser Nacht einfach nicht mehr aufgetaucht.
Die Häuser waren verschlossen und bei einigen waren die Jalousien heruntergelassen, als wären sie in den Urlaub gefahren.
Das seltsame daran war, all die vermissten Familien waren, ausnahmslos, bereits mit der Tabletteneinnahme bedacht worden.
Das kam den Verblieben wahrlich sehr eigenartig vor und man hatte beschlossen noch einen weiteren Tag abzuwarten, bevor man aktiv werden wollte.
So war ein weiterer Tag vergangen und sie wollten sich gerade auf den Weg machen um in einer größeren Gruppe bei der Ortspolizei vorstellig zu werden, um Licht ins Dunkel dieser dubiosen Situation zu bringen.
Genau in dem Moment, in dem sie das Haus verlassen wollten, fiel überall der Strom aus, Telefone, Mobiltelefone,Kühlschränke, elektrische Türen und Fenster etc. nichts ließ sich mehr betätigen.
Die Zurückgebliebenen konnten sich keinerlei Reim darauf machen.
Sie improvisierten innerhalb ihrer Möglichkeiten und niemand konnte erahnen was in diesen Momenten geschah.
Die magnetische Energie des Monstermeteoriten hatte kurz vor dem Aufschlag alle elektrischen Felder lahmgelegt.
Als am Freitag des 13.7.2057, gegen 11.13 Uhr örtlicher Zeit, in der Maler-Siedlung nahe der Erlangener Vorstadt, der größte Meteorit seit Gedenken der Menschheit die Erde traf,
wurde in weniger als einigen Sekunden jegliches Leben auf der Erde schlagartig ausgelöst.
Die 3 köpfige Familie, die sich um die Kühlkettenunterbechung im Gefrierschrank Sorgen machte und es verfluchte, alle Uhren an allen Geräten wieder manuell einstellen zu müssen, hatte nicht einmal die Möglichkeit zueinander Lebewohl zu sagen.
Fast im Zentrum des Einschlages stehend, waren sie innerhalb weniger Sekunden schlichtweg verdampft, bevor sich der komplette Planet in Milliarden Erd- und Menschenteile auflöste und sich auf ewig im Sonnensystem verteilte.