
Schlagwort: Gegensätzlichkeit

Versonnen
Ich will die Klarheit des Himmels
mit Finsternis verdrängen,
denn das strahlende Licht der Sonne
soll mich versengen.
Darf mir die Seele aus dem Körper brennen,
so lässt sich aus dem Innen das Außen erkennen.
Taste mich hellwach durch die Erkenntnisnebel
und nutze mein Denken als Wahrnehmungsknebel.
Erfinde mich alt in den Fäden der Zeit,
um final zu vergehen in Unendlichkeit.
Hab nicht aufgenommen was ich erleben konnte,
weil ich mich all zu oft im Dunkeln sonnte.
War so klar im Herzen doch
um so trüber im Geist,
so ist die Seele an jugendlichem
Schwersinn vergreist.
Will im Alter nun endlich Leichtsinn empfinden,
bevor in Euphorie die
letzten Wunden schwinden.
Also darf mein Fleisch denn
zu rauchen beginnen
und sich seiner fehlenden Herkunft
besinnen.
Zirkulär
Gerade eben erst angekommen,
bin ich losgezogen,
hab die Lüge nach fremdem Gutdünken, sinngemäß verbogen.
Konnte Dinge finden
die nicht verborgen lagen,
sollte mich selbst (z)erlegen
ohne mich zu jagen.
Will nun vor lauter Wahrnehmung
nichts mehr erkennen,
während die Heiligen selbst
sich Häretiker benennen.
Zeitgleich bleibt im Dunkel
was durchaus Licht vertrüge,
denn Wahrheit untermauert sich
erst durch blanke Lüge.
So mag die Quadratur des Kreises
endlich Ihre Erlösung finden,
wenn alle Rechtecke zirkulär
in sich selbst entschwinden.
2023

Endlichkeit der Unendlichkeit
während ich verharre.
Anfang erglauben,
der Unendlichkeit zu berauben…