Textober 2020 „Tod“

Der Mensch zerstört den Planeten,
in all seinen Schichten
und wird sich deshalb, euphorisch,
von ganz alleine richten.
So wir er seinem Ende,
weiter ungläubig, entgegen sehen
und die Erde, sich bald…entlastet,
weiter drehen.
Du fehlst mir tatsächlich immer noch so sehr,
oder irgendwie …immer mehr und mehr.
In meinem Kopf das Bild Deiner leeren Hülle,
bis ganz zum Schluss war da Liebe in Hülle und Fülle…
…Du warst schon gegangen, an einen andern Ort,
Dad wartete schon seit mehr als 40 Jahren dort.
Weit mehr als meine Mutter bist Du gewesen,
Du konntest mich übersetzen ohne mich zu lesen…
Wir waren Knoblauchkompagnons und Saufkollegen,
trotz oder wegen unserer Emotionen herrlich unüberlegt verwegen.
Lebewesenschützer für die Kleinsten der Kleinen
und konnten auch beim Tod einer Ameise bitterlich weinen.
Du warst meine Psychotherapeutin in allen Belangen
und vermochtest als einziger Mensch meine Dämonen zu fangen.
Und baute ich auch den allergrössten Scheiss,
von dem so mancher bis heute hat nichts weis…
…einen Ausweg hast Du tatsächlich immer gefunden,
Du pflegtest wahrlich jede einzelne meiner Wunden.
Und als ich damals fast über die Klinge sprang,
durch den Nebel Deine Zärtlichkeit zu mir drang.
Schluss und Endlich war das was uns verband,
ein durch das Leben besonders gefestigtes Band,
das am Ende allerdings nicht standgehalten hat,
der Schnitter machte es in 6 Wochen platt.
Obwohl ich immer noch glaube, Du hast das Drehbuch mitgeschrieben,
bist keine Minute länger als nötig geblieben.
Deshalb bin ich auch erfüllt von tiefer Dankbarkeit,
denn dies ersparte Dir unnötige Qualen und Leid.
Was bleibt ist außerdem immenser Stolz
und die Hoffnung ich bin bedingt geschnitzt auch aus Deinem Holz.
Um im Ernstfall meinen Lieben soviel Kraft, wie Du, zu geben,
wenn ich bewusst gehen darf …aus diesem Leben !
Liebe Mum egal wo Du nun bist, ich kann Dich spüren,
Du bemühst Dich noch immer Deinen „Kleinen“ zu führen…
Unsere Herzen bleiben für immer verbunden,
Du bist lediglich aus dem diesseitigen Dasein verschwunden.
Und während ich es schreibe, für Dich, dies Gedicht,
spüre ich Dich…in jeder Schicht
und Deine warme Hand …an meinem Gesicht…!
Ich lieb Dich wie farruckt !!!
All die Liebe die ich dank dir erfahren habe,
Ich allzu gerne an sie weiter trage.
Und auch sie kann den Absender voll Liebe benennen,
denn sie durfte dich doch einige Jahre kennen…
Manchmal fühl ich mich, ganz unerwartet, wieder so fürchterlich leer,
eine Kleinigkeit bringt Erinnerungen zurück und ich vermiss Dich so sehr.
Ein Geruch, ein Lied, ein Wort …bringt Dich zurück,
dann bist Du kurz real, ein bitter-süßes Glück.
Wenn mich dann die Wehmut erfüllt,
kurzfristig in Gewesenes eingehüllt,
nimmt mich die Sehnsucht
Stück für Stück ein,
es soll wieder, wie es einst gewesen war, sein.
Doch am Ende wird das was war,
nicht wiederkehren,
will ich mich auch noch so sehr den Tatsachen erwehren.
Bin am Ende voll Glück, ob dessen,
was wir hatten,
vertreibe mit Dankbarkeit die Seelenschatten.
Und so kann ich mich voll Freude, süchtig, danach sehnen,
Dich gedanklich bald wieder an meiner Seite zu wähnen.
Denn diese imaginären Treffen
lassen mich verstehen,
dass wir uns irgendwann,
irgendwo, wieder sehen…!
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