Verträumte Fernen

Den Geist bewusst verhangen,
fühl ich mich sicherer vor dem Wirrsinn der Welt, muss im Nebel weniger vor Erkenntnis bangen, die mich der Realität
unvorbereitet entgegenstellt.
Ein Tuch über dem Kopf und um die Brust ein Seil, den Hals ganz fest umschlungen
und ebenso ein Bein.
Ich halte mich aus dieser Welt,
suche so in mir mein Heil.
Das zweite Ende meiner Leine
binde ich an einen Stein.
Und wenn sich dann die Kreise konzentrisch winden, das Licht des Alltags langsam verblasst, will ich begeistert in Parallelen verschwinden, denn aus der Ferne ist die Wirklichkeit viel weniger verhasst.
Und obwohl völlig allein, betäubt und isoliert, hier kauernd, gebunden an den Stein, hör ich sie dennoch um mich schleichen, höre sie flüstern, viele auch schreien!
Die Melodie des Wahnsinns verbindet die Seelen, geteilte Herzen, die sich finden, gemeinsam lässt es sich bewusster quälen, Gedankenrinden die sich in sich verwinden.
Vielleicht kann ich es nicht verhindern, und so greife ich ganz ohne Hast zur letzten Hoffnung, die Qual zu lindern…
Diesen Lärm! Die höllische Last!
In der Rechten halte ich nun den Hammer
und in der Linken den Orbitoclast.
So soll denn der letzte Schlag befreiend sein, dass sich die realen Nebel verwehen, trete tiefstmöglich in mein neues Dasein ein und kann gefühlbefreite Wege
nun ungestört begehen.
Jetzt kann ich sie sehen…!
Die Geschwindigkeit hat zugenommen,
wir sind wohl recht bald angekommen,
man kann den Abgrund deutlich sehen
und wir sollen auch zeitnah weiter gehen.
Seit jeher opfert man die Masse gern zum Wohle der Eliten,
denn es wuchsen mit der Zeit ja auch diese Parasiten.
Vom Wichtigen zu wenig, von allem andern zu viel,
verloren wir doch gemeinsam…
sowohl das Maß als auch das Ziel.
Die grenzenlose Gier nach Profit und Macht,
hat diese Welt komplett kaputt gemacht.
Und niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen,
wenn mehr und mehr Respekt und Wertschätzung fehlen.
Nur im Kleinen kann sich Großes ergeben,
drum lebt und lasst vor allem leben.
Genießt die Möglichkeiten im Augenblick
und blickt nach vorne, nicht zurück.
Bleibt dankbar und vermesst Euch nicht,
geht mit Euch und den anderen nicht zu hart ins Gericht.
Denn Zufriedenheit lässt sich wahrlich erlernen,
wenn man vermag die Vergleiche zu entfernen.
Mit offenem Geist und einem Lächeln im Herzen,
verkraften wir so auch die heftigsten Schmerzen,
denen wir letztendlich entgegen sehen,
denn dem Absturz lässt sich nicht entgehen.