Kategorien
Federleichtes zur Nacht Horror Kurzgeschichten

Mitbringsel der Nacht

Heut Nacht bin ich vom Traum erwacht
hab von der anderen Seite
etwas mitgebracht,
befand mich vorübergehend
in fremden Sphären
um mich dort drüber gänzlich
neu zu gebären.
Als Raupe hinüber, als Schmetterling zurück,
verlöre des Diesseits Hässlichkeit,
hoffentlich ein großes Stück.
Doch bei der Rückkehr bemerkte ich eine Art Nabelschnur blutig, transparent,
man hatte sie offensichtlich
noch nicht von mir abgetrennt.
Seitlich am Kopf hing sie wie ein Schlauch
schlängelte sich von dort hinunter
bis zum Bauch.
Etwas pulsierte in Ihr und ich war irritiert,
angeekelt zudem und doch fasziniert.
Als ich allen Mut zusammen nahm
und sie durchschnitt,
mir unmittelbar das sich heiss anfühlende Messer entglitt.
Etwas klebrig Schwarzes
aus dem Schnitt heraus hing
und beim Tropfen auf den Boden
in stinkenden Dampf aufging.
Der Geruch war faul und es roch vergoren,
in was genau hatte ich mich nun neu geboren ?
Und kaum als ich die Frage stellte,
war mir die Antwort bekannt,
ich hatte mich zu lange und zu intensiv
in meine Ängste verrannt,
diese hatten mit die Gedanken
ungenießbar gemacht
und mich in einer niedereren Stufe
wieder gebracht.
So saß ich auf dem Bett
ohne jegliche Kraft in den Beinen
und fing leise an eine toxische,
dampfende Lache zu weinen…!

Kategorien
Tief in mir Unglaubliches

Seelensamen

Kategorien
Spontantipperei Tief in mir

Kaum zu fassen

Wer ich bin will ich sein,
doch muss mich mir erwehren,
schenk den unreinen Wein ein,
will mich nicht mehr bekehren,
lassen,
denn ich muss mein Dasein
vollends erfassen,
um endlich startend zu beenden
mich zu hassen.

Kategorien
Federleichtes zur Nacht Gegensätzlichkeit

Gelegentlich

Im Wahn
konnte ich nun endlich
die überflüssige Ruhe finden,
ließ meinen Geist verschwimmen
um ihn in Klarheit zu erblinden.
Konnte mir die Seele häuten
um sie vom Schlamm zu befreien
und konnte mir heilige Gedanken
tatsächlich entweihen.
All die überflüssigen Gefühle
wollte ich aus mir schneiden,
um emotionsverstorben
völlig neue Level zu erleiden.
Hab mich satt getrunken
an meines Herzens Blut
und verschluckte mich zärtlich
an der erstickenden Wut.
Ließ mich am Ende zum Ursprung treiben,
um mir die Dankbarkeit
tief unter die Haut zu reiben.
Vermochte mich somit im Innen,
leise zu massakriert,
um mir im Aussen die multiplen Persönlichkeiten zu maskieren.
So schlendere ich nun kriechend
durch mein Sein
und lade nur gelegentlich jemanden
in mein persönliches
Blutbad
ein.

Kategorien
Ängste Federleichtes zur Nacht Tief in mir

Seelenfetzen

Zuviel gerissen,
zu wenig gepflegt,
zu heftig verschlissen,
fälschlich geprägt.

Zu intensiv gelassen,
zu schamlos benutzt,
Farben verblassen,
Reinheit beschmutzt.

Zu kümmern vergessen,
einfach weiter agiert,
Fehlinformationen aufgesessen,
das Eigensein vollends dezentriert.

Schaden genommen,
Heilung verdrängt,
Risse bekommen,
in eiserne Rahmen gezwängt.

Den eigenen Freiraum aufgehoben,
zu oft in andere Lagen versetzt,
die eigene Seele zu oft bei Seite geschoben,
gehetzt, verletzt, in Stücke zerfetzt.