Seelenfinsternis

Im Laufe der Zeit
zu viel Seelenblut vergossen,
hab ich mich vor
meinesgleichen weggeschlossen.
Hab eine Mauer aus Beton
um mein Herz gebaut,
von innen gedämmt, denn draussen
wird es zu laut.
Dort laufen nunmehr nur meiner
eigenen Werte Lieder,
verbiege mir die Glieder
nur noch im eigenen Mieder.
Hab mich zum eigenen Schutze eingeengt,
weil mich der Mensch zu sehr
zum Mensch sein drängt.
Er macht seiner Rasse wahrlich alle Ehren
und hört dabei nicht auf,
sich unaufhaltsam zu vermehren.
Die Erde stöhnt bereits seit langem ihr Leid,
doch er ist einfach nicht fürs Gehen bereit.
Alleine ein flächendeckender Krieg
oder eine reduzierende Pest,
dieses Elend sich aus sich
selbst reinigen lässt.
Und so grausam dieser Prozess
auch erscheinen mag,
wird er irgendwann kommen,
an einem weniger schönen Tag.
Wo sind die Vorbilder, die begeistert Entscheidungen treffen, um letztendlich für deren Ergebnisse die Verantwortung zu übernehmen …
Weiche Kekse, glimmende Kerzen,
offene Dummheit, generiert Schmerzen,
dagegen, gegen alles was freies Denken bedeutet,
wird das gestern „befürchtet“, das morgen eingeläutet.
Der eigenen gemainstreamten Überzeugung entgegen,
wollen wir gern unter einem propagierten Regenbogen leben.
Nehmen uns das, was wir anderen nicht gönnen,
weil sie zu subversiv sind, sind nicht anpassen können.
Dem eigenen stinkenden Dünnschiss erlegen,
weil es zu anstrengend ist, sich eine eigene Meinung zu pflegen.
So werden zeitnah vor allen Dingen die Farben sterben
und außer holen Worthülsen gibt es dann nicht mehr zu vererben.
So sieht das Schlachtvieh sich selbst beim ausbluten zu
und findet in Brot und Spielen bis zum Ende etwas Ruh…
In Parolen verendet, im Geiste schon verwest,
Dankbarkeit üben, um dankbar zu bleiben,
kann Dunkelheit aus unseren Leben treiben,
am Ende kann nur so Zufriedenheit entstehen,
weil erst dann sind die wahren Werte zu sehen.