Schneide

Meine Wunden heilen, bevor ich sie schlage,
während ich mich lebendig zu Grabe trage,
geistlos hab ich Erkenntnisse gewonnen,
die in mir fließend, krustig geronnen,
ein Ende ohne jeden Anfang fanden,
als sich die Knoten kraftlos banden.
Deshalb will ich nun den Zwang verspüren,
mich vogelfrei in die Verdammnis zu führen.
Mag ungern mein eigener Henker sein
und leg mir den Kopf, zärtlich, in die Schlinge hinein…
Hier stehe ich und könnt auch different,
doch bin mit mir zufrieden,
denn wer seine Schwächen und Stärken kennt,
hat falsche Ziele besser vermieden.
Im hellsten, wärmsten Sonnenschein,
ist mir mein Herz so dunkel gefroren,
ich ließ den Keim der Angst hinein,
so hat sich sein Dämon in mich geboren.
Mag sich nun an meinem Fleische laben,
frisst mich genussvoll aus dem Innen,
so darf ich alsbald keine Seele mehr haben
und muss den Kampf um mich endlich nicht mehr gewinnen….