Augenblicklich

Lange Weile nehm mich ein,
lass mich der ich sein will sein,
treib mich fort ins Lummerland,
wo nichts tatsächlich nicht bekannt.
Mag dort eine Zeitlang bleiben,
lass mich vom Nichts einverleiben.
Gedankenfrei, mir einerlei,
zieh ich im warmen Wahrnehmungsbrei,
seicht an meinem Selbst vorbei.
Entspann mich geistig, muskulär,
stoppe blutigen Selbstverzehr,
federleicht und gänzlich leer,
nichts in mir setzt sich zur Wehr.
Darf ziellos ins nirgendwo verreisen,
Gedanken bereits im Keim verweisen,
Aktion in angenehmer Trägheit verpackt,
sekundenschnell in Lethargie versackt.
Der Moment im Augenblick erlebt,
nichts zerdacht und nichts erstrebt,
hat immense Kraft geschenkt,
mich in Dankbarkeit ertränkt.
Erfrischt, erholt, zurück gekehrt,
in der Hoffnung dass er wiederkehrt.
Langeweile würd ich gern lernen,
mich öfter unumgetrieben entfernen.
Also starte ich damit, sie erst einmal zuzulassen
und bewusst nicht zu versuchen die Details zu erfassen.
Im Auge des Betrachters
soll sie angeblich liegen,
doch ihre Wahrheit darf sich
im Innen finden,
Ihr vermeintliches Fehlen
kann Seelen biegen,
wenn sich Geist und Herz
mit fremden Werten binden.
Maßgeblich in Mainstream-Ideale verschoben,
wurde ihr tatsächliches Wirken
gänzlich aufgehoben.
So hat sie verlernt sich selbst zu lieben,
ihre Individualität wurde
an alle Ränder getrieben.
Mag sich selbst kaum in die Augen blicken,
will sich lieber hinter all die Fassaden schicken.
Doch sie kann sehr wohl ihre
Reinheit wieder erlernen,
ihre eigenständige Art und Weise
beschwärmen.
Denn in ihr selbst liegt alle Kraft,
so dass sie sich aus sich selbst gebärt,
weil sie damit exakt die Energien erschafft,
die das Vertrauen an sich selbst vermehrt.
So darf Schönheit niemals
reine Wahrnehmung sein,
denn wie oft im Leben
trügt doch der Schein,
nur als Einstellung vermag sie
entsprechend gedeihen,
um sich selbst die eigene
Wahrheit zu verleihen