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Federleichtes zur Nacht Kurzgeschichten Mystisch

Mondritter Teil 2

Heute Nacht konnte ich sie dann
tatsächlich sehen,
erspähte sie in Formation auf dem Schlachtfeld stehen,
dank des Schnees und des Mondes
der in voller Pracht stand,
hatte ich sie dort am Waldesrand erkannt.

Ihre weißen Rüstungen glänzten
im Licht des Mondes hell
und die Schimmel auf denen sie saßen
ritten schnell,
direkt dieser finsteren wirbelnden
Wolke entgegen,
aus der grauenvolle Schreie erklangen,
doch sie blieben verwegen.

Während einer nach dem anderen
in ihr verschwand,
hörte ich den Schreien zu,
furchtvoll und doch irgendwie gebannt,
nach einer schier unendlich
scheinenden Zeit,
öffnete sich der Nebel der Wolke dann
ein Stück weit.

Der Anblick der sich ergab
ließ mir das Blut in den Adern gefrieren,
überall verstreut Kadaver von Rittern, Dämonen und Tieren.
Das Schlachtfeld schimmerte in einem fürchterlich subtilen Rosaschein
denn das Blut drang unaufhörlich in den blütenweißen Schnee hinein.

In der Mitte stand Satan
umringt von seinen Dämonenschergen,
befremdlich umhüllt von metallisch glitzernden Rüstungsbergen,
bis auf wenige waren alle Ritter gefallen
und anstatt Schreien hörte man jetzt nur noch höhnisch, boshaftes Lachen erschallen.

Plötzlich färbte sich der Mond
in ein purpurnes Rot,
wenn der letzte Ritter fallen sollte,
geriete die Welt gänzlich aus dem Lot.
Ich konnte den Fürsten der Finsternis triumphierend einen Körper erheben sehen
und die Dämonen die letzten Ritter
förmlich in sich niedermähen.

Das Gemetzel sollte wohl alsbald
seinen Höhepunkt erreichen
und die restliche Liebe der Menschen, auf ewig der Dunkelheit des Teufels weichen.
Doch auf einmal ward ich einem
gewissen Leuchten gewahr,
dass offensichtlich dem zuckenden Körper
in seinen Bratzen entwichen war.

Von meiner mitfühlenden Seele und meinem Herz gesteuert verließ ich das Haus
und bewegte mich langsam aber stetig direkt auf das Schlachtfeld hinaus.
Vor mir hinter mir und überall
um mich herum,
wurde alles lautlos und selbst das siegende Böse wurde vollends stumm.

Von überall her kamen
plötzlich Menschen gelaufen,
so wurde stetig aus einzelnen Wenigen ein immer größerer werdender Haufen,
der bald nicht mehr zu überblicken war
und so vergrößerte sich zusehends
die Menschenschar.

Wir alle strömten direkt den Toten Leibern der gefallenen Ritter entgegen
begannen sie in Gruppen aufzuheben,
und als würden sie
über dem Boden schweben,
schien das Mitgefühl der Menschen,
sie tatsächlich wieder zu beleben.

Unmittelbar standen wir mit den
Mondrittern Seite an Seite
und sichtbar wenn auch
in planetarischen Weiten,
hatte der Mond seine
unnatürliche Färbung verloren
und hatte sich in sein silberstrahlend Weiss zurück geboren.

So hatte der Mond das Schlachtfeld unmittelbar und gänzlich strahlend erhellt
und verbrannte mit seinem reinigenden Licht, einen Großteil der hasserfüllten
Brut der Unterwelt.
Der Geruch des verbrannten Fleisches hatte den Fürsten ängstlich den Körper
fallen lassen
und er konnte die Wende seines vermeintlichen Sieges, sichtlich ungläubig, nicht erfassen.

Der wiedererstarkte Ritter trennte ihm daraufhin die Linke Hand direkt vom Arm
und die restlichen Dämonen schrieen zeitgleich wie ein schmerzender Schwarm.
Sie scharrten sich um ihren Herren und ließen sich direkt vom Boden verschlucken,
man sah sie in den sich auftuenden Ritzen nur noch panisch ins Erdreich zucken.

Ritter und Menschen hatten sich somit gegenseitig gerettet
und ihre gemeinsame Zukunft auf eine fruchtbarere Basis gebettet.
So hatten letztendlich die Menschen selbst die Brut des Bösen in die Knie gezwungen
und sie mit Ihrer Liebe und ihrem Mitgefühl niedergerungen.

Also können wir nun tatsächlich zuversichtlicher in die Zukunft sehen,
doch ganz sicher werden die Schlachten
nie zu Ende gehen,
solange Missgunst und Hass im Wesen des Menschen weiter bestehen !

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Kurzgeschichten Spontantipperei

Die Macht der Gedanken

In meiner
Seelengrotte hatte
ich also Rückzug gefunden,
als die Realität mich erneut in die Knie gezwungen hatte
dort im allerletzten Winkel verwunden,
lag ich weich und warm in Seelenwatte.

Ich fühlte mich wohl und sicher hier unten,
kein Gefühl mehr, das mich leiden ließ,
doch auf einmal war diese Geborgenheit gänzlich verschwunden,
als sich völlig unerwartet irgendetwas in mein Herz verstieß.

In Sekunden hatte sich sich die Watte voll Blut gesogen,
ich fühlte warme Nässe die mich einzuhüllen began,
so wurde ich letztendlich von meinen eigenen Zweifeln betrogen,
die ich immer wieder in den Tiefen meines Geistes ersann.

Drum hinterfrage was Du tatsächlich in der Lage bist zu erdenken,
denn was Du damit erschaffst wird Dich letztendlich
richten oder beschenken !

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Kurzgeschichten

Ungewiss

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Austausch Kurzgeschichten Spontantipperei

Freitagstrigger erstes Novemberwochenende

Strahle gerne eitel… Sonnenschein
doch früher oder später
dringe ich doch in Dich ein.
Denn alsbald wirst Du Deine
letzten Strahlen senden,
dann wird meine Zeit kommen
und Deine wird enden.
Dann habe ich als Finsternis die Oberhand,
in so mancher (m) ich schon für ewig
im Innern verschwand …

😈

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Alles Kopfsache Federleichtes zur Nacht Kurzgeschichten Tief in mir

Folgen des Seelenbades

Als ich mir heut den Dolch der Melancholie in meine Geistesfasern stieß und meine Wahrnehmung begeistert im Seelenblute baden ließ, war ich in der Lage neue Wege in mein Innerstes zu bereiten und wollte Sie direkt darauf erkunden und beschreiten.

Als ich mich dann, bereits gefallen, in den Abgrund stieß, meine Euphorie mich jedoch unmittelbar im Stürzen verließ.
Zerschmettert dort unten aufgeschlagen,
sah ich Gedankensplitter aus mir ragen…

…die mich mit nackter Angst erfüllten
und meine Seele in dichteste Dunkelnebel hüllten. Die Furcht vor der Zukunft und Ihrer grausamen Möglichkeiten, begann mich zu zerfressen von wahrlich allen Seiten.

Ich hörte das Schmatzen und spürte das Reißen und befürchtete mein Geist könnte gänzlich entgleisen.
Und mit jedem Gedanken mehr und mehr,
schwand die Energie meiner Gegenwehr.

Meine schäbigen Reste aus Geist und Hülle, genossen die Ängste in Hülle und Fülle.
So bemerkte ich mit zunehmender Abscheu und ekligem Graus, ich selbst war das Hauptgericht in diesem grausigen Schmaus.

Doch am Ende gebar sich in mir aus dem restlichen Mut, ein trotziges Feuer mit lodernder Glut und trotz meiner gänzlich schwindenden Kraft, hab ich dann irgendwie den Aufstieg geschafft.

Oben angekommen konnte ich aber den Rückweg nicht mehr sehen und wollte der inneren Aufgabe schon nicht mehr widerstehen, plötzlich erkannte ich die blutigen Fußstampfen meiner Seele, glücklicherweise und machte mich dank der roten Brotkrumen schleppend auf die Reise……

…aus mir heraus und ins Leben zurück
doch hinterließ in mir, dort unten, ein wesentliches Stück, meiner Dunkelheit und der Ängste die mich plagen, denn ich konnte aus eigner Energie den Rückweg wagen.

Ich hatte gekämpft, nicht aufgegeben
und würde nun mit weniger Angst im Außen weiterleben, mit schmerzender aber stolzer Brust hatte ich die Melancholie besiegt, im Wissen darum, dass sie mich alsbald wohl wieder unterkriegt !