Splitterwerk

Orientierungslos habe ich
einen Weg gefunden,
ziehe endlich fokussiert,
meine planlosen Runden.
Bin nun Teil eines geistig
gänzlich zerteilten Ganzen,
einer für keinen, bricht niemand
relevante Lanzen,
Schwimme im Strom und halte
kraftlos dagegen,
finde in der Aufgabe ungesuchten Segen.
Die Individuen werden
vom Kollektiv kompensiert,
somit wird im Großen und Ganzen gemeinsam kollabiert.
Die Richtung steht, das blutige Ziel im Auge,
bin ich froh dass ich kaum
zum Mitläufer tauge.
Doch dränge mich am Ende selbst zur Schlachtbank hin,
bin weder für mich noch für
meine Unwelt ein Gewinn.
Sehe lethargisch den Strick
sich am Hals zuziehen
und hab beschlossen
durch einen mutigen
Sprung zu entfliehen…
Damit mich die Wahrheit
nicht schmerzen kann,
nehm ich die schützende Hülle
der Blase gern an.
So brauch ich nicht mehr denken,
man darf mich gerne lenken
lass mich von fremdrelevanten
Fragmenten beschenken,
um mich im Brei der Gleichgültigkeit
zu ertränken.
So leb ich entspannt während mein Sein am seidenen Fäden hängt,
bis irgendwann die Realität
die Verdrängung verdrängt
und jeglichen geistigen Rahmen sprengt…
Am seidenen Faden
hat man mich fest gedrahtet,
so bin unkontrolliert durch
fremde Welten gewatet.
Man hat mich orientiert
um mich zu desillusionieren,
so ließ ich mich eigendynamisch
auf Norm programmieren.
Wurde somit der Herr selektierter Sinne,
so dass ich als Kanonenfutter
fremde Schlachten gewinne.
Als fleischige Marionette des eigenen Seins,
bleib ich somit Bewahrer
strahlkraftlosen Scheins…