
Monat: November 2023

Paradoxon

Im gleichen Boot sitzen wir
schon lang nicht mehr,
denn die Plätze am Ruder bleiben
zunehmend leer.
Auf der Brücke dagegen füllen sich die Reihen, um das Schiff noch strategischer
dem Untergang zu weihen.
Für ganz oben nur das Beste,
für den Rest die Reste.
Und rechtzeitig, bevor es nichts mehr
zu holen geben kann,
ist heutzutage dann der Kapitän der erste Mann, der mit seinem Stab im Beiboot hockt
und alsbald andere Kähne verzockt.
Einzig überall scheint die Richtung klar,
denn Eisberge blitzten überall, unmittelbar.
Also volle Kraft voraus der Gier entgegen,
kleine Männer sind doch oftmals
so verwegen.
Fokus Teil 1

Den Fokus vergessen, das Ziel verloren,
hab ich mich erneut gegen mich verschworen.
Als mein größter Feind hab ich mir zugesetzt,
mir Herz und Seele gleichermaßen verletzt.
Lauf Gefahr mich an mir aufzulösen,
weil sich verglichen vermeintliche
Schwächen entblößen.
Hatte ich doch verstanden
schwach sein dürfen,
nicht stetig weiter nach
Perfektionismus zu schürfen.
Umso mehr hinterlässt der Rückfall
Wunden in der Seele,
weil ich erneut den Weg
des Widerstands wähle.
Akzeptanz und Achtsamkeit
für mein eigenes Sein,
renken mich hoffentlich zeitnah
wieder in mich ein.
Um das Vertrauen in mich wieder zu gewinnen,
bevor weitere Energien vergeudet verrinnen…
Klopf Klopf
Wie gern würd ich dich wieder fühlen,
am eignen Sein euphorisch unterkühlen,
den Biss des Seelenfrostes spüren,
mein Herz in dunkle Welten führen.
Vom Eis begraben, am eignen Blut erfroren,
ins selbst gesprengte Grab geboren.
Von eigen gestrickten Mauern erschlagen,
die Flucht aus allen Realitäten wagen.
Endlich wieder in jene Tiefen fallen,
in denen meine eigenen Schreie hallen.
Bringe mich dort am Opferstein,
gebaut aus selbst entnommenem Gebein,
den schlafenden Dämonen als Nahrung dar
und nehme jedes Reißen, an meiner Seele, dankbar wahr.
Den Blick im eigenen Leid verklärt,
durchlebe ich Phasen, so herrlich beschwert.
Lass mich zerlegen, zerhacken, zerteilen,
auf dass die Wunden wieder heilen.
Doch im Nebel der Klarheit meiner Gedanken,
weisst mich die Pharmazie
in die nötigen Schranken.
Hat mir die Tür der Melancholie
massiv verschlossen,
mich in Friede, Freude und
Eierkuchen gegossen.
Nun steh ich hier und will doch different,
doch die Erkenntnis mich vorm Klopfen trennt.
Denn tatsächlich bleibt darüber zu schreiben,
viel besser, als erneut daran zu leiden… !