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Folgen des Seelenbades

Als ich mir heut den Dolch der Melancholie in meine Geistesfasern stieß und meine Wahrnehmung begeistert im Seelenblute baden ließ, war ich in der Lage neue Wege in mein Innerstes zu bereiten und wollte Sie direkt darauf erkunden und beschreiten.

Als ich mich dann, bereits gefallen, in den Abgrund stieß, meine Euphorie mich jedoch unmittelbar im Stürzen verließ.
Zerschmettert dort unten aufgeschlagen,
sah ich Gedankensplitter aus mir ragen…

…die mich mit nackter Angst erfüllten
und meine Seele in dichteste Dunkelnebel hüllten. Die Furcht vor der Zukunft und Ihrer grausamen Möglichkeiten, begann mich zu zerfressen von wahrlich allen Seiten.

Ich hörte das Schmatzen und spürte das Reißen und befürchtete mein Geist könnte gänzlich entgleisen.
Und mit jedem Gedanken mehr und mehr,
schwand die Energie meiner Gegenwehr.

Meine schäbigen Reste aus Geist und Hülle, genossen die Ängste in Hülle und Fülle.
So bemerkte ich mit zunehmender Abscheu und ekligem Graus, ich selbst war das Hauptgericht in diesem grausigen Schmaus.

Doch am Ende gebar sich in mir aus dem restlichen Mut, ein trotziges Feuer mit lodernder Glut und trotz meiner gänzlich schwindenden Kraft, hab ich dann irgendwie den Aufstieg geschafft.

Oben angekommen konnte ich aber den Rückweg nicht mehr sehen und wollte der inneren Aufgabe schon nicht mehr widerstehen, plötzlich erkannte ich die blutigen Fußstampfen meiner Seele, glücklicherweise und machte mich dank der roten Brotkrumen schleppend auf die Reise……

…aus mir heraus und ins Leben zurück
doch hinterließ in mir, dort unten, ein wesentliches Stück, meiner Dunkelheit und der Ängste die mich plagen, denn ich konnte aus eigner Energie den Rückweg wagen.

Ich hatte gekämpft, nicht aufgegeben
und würde nun mit weniger Angst im Außen weiterleben, mit schmerzender aber stolzer Brust hatte ich die Melancholie besiegt, im Wissen darum, dass sie mich alsbald wohl wieder unterkriegt !

Von Matthias Vago

Matthias M.G. Vago...

Geboren 1969 in Nürnberg, glücklich verheiratet und Vater einer wunderbaren Tochter, die mich stets aufs Neue staunen lässt, weil ich immer öfter erkennen darf, dass Sie nun mal der Spiegel Ihrer Eltern ist.

Als 53 Jähriger Angestellter, der seit der Lehrzeit im Außendienst unterschiedlicher Branchen tätig ist, hatte und habe ich fast täglich die Möglichkeit, besondere Erfahrungen zu machen und interessanteste Menschen kennen zu lernen.
Diese reichen in allen Bereichen, von A wie außerordentlich, bis Z wie ziemlich intensiv

Meine wundervolle Familie und die angesprochenen „Umwelterfahrungen“ haben mich geprägt, prägen mich und sollen mich unbedingt weiter prägen.
Denn so wird ein dichtes Leben noch dichter und intensiver.

Die Idee dieses Blogs ist es, von jenen Erfahrungen, Menschen und daraus resultierenden Prägungen zu berichten, Sie somit geistig zu komprimieren und zu verdichten und in einer möglichst leicht zugänglichen Reimform zur Unterhaltung darzubieten.
Die Gabe dazu hat mir meine geliebte Mama geschenkt, von der ich hoffe, dass Sie von irgendwo, irgendwie stolz auf Ihren Sohn blicken kann.
Ihr widme ich diesen Blog.

Grundsätzlich ist das Dichten aus dem Versuch heraus entstanden, Dinge, die mich beschäftigen und teilweise aufarbeiten, in Gestalt zu bringen um Sie für mich verständlicher und leichter zu verarbeiten,
umzuformen.
Wenn ich andere daran teilhaben lassen kann, sich zwischen Lachen, Weinen, Reflexion und Aufarbeitung, Wiedererkennung, Nachdenklichkeit, Zuneigung, Demut und Dankbarkeit treiben zu lassen, könnte ich es vielleicht schaffen, erlebtes Leben, verdichten zu können.

Mögen die Leserinnen und Leser Ihren Spaß daran finden mich auf dieser Reise zu begleiten und sich ab und zu dabei wieder zu finden.
Wichtig wäre mir in diesem Zusammenhang ein Austausch durch Kommentare, die beiden Seiten helfen, erlebtes noch weiter zu verdichten und weitere interessante Menschen kennen zu lernen, die wir bedingt Einfluss auf unsere Prägung nehmen lassen.

Viel Spaß und vielen Dank
Euer
MV

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