Heut ist mir die Umgebung irgendwie zu hell,
also träum ich mich fort, bestenfalls recht schnell.
Lasse gut gewählte Musik tief in mich hinein,
sie darf für die Reise meine Droge sein.
Und plötzlich wie von selbst, öffnet sie sich weit,
die Tür in meine ganz persönliche Dunkelheit,
dort mag ich mich kurzfristig dem Untergang weihen,
will weinen, bluten, leiden, schreien.
Ergebe mich begeistert dem Selbstmitleid,
genieße diese Zeit ohne jede Bitterkeit.
Finde mich in meiner eigenen Folterkammer wieder
und knie vor Ehrfurcht in Ihr nieder.
Will dann sogleich im See meiner Tränen ertrinken,
aus allen Poren blutend in Ihnen versinken,
Am Ufer meine Seele ganz frisch gepfählt,
hab sie mir vorher mit dem Löffel aus dem Körper geschält.
Aus der Brust gerissen hab ich mir mein Herz,
seh das Loch in mir und genieße den Schmerz,
meinen Geist wollte ich dem Teufel verkaufen,
doch der warf Ihn direkt auf den Scheiterhaufen.
Fast gänzlich entkernt sinke ich auf den Grund,
leide euphorisch und schreie aus zugenähtem Mund.
Als mein eigener Marquis de Sade will ich dann enden
und keinerlei Gedanken mehr an die Realität verschwenden.
Und habe ich dann alle Qualen in Ruhe ausgekostet,
hat das Leid alle Hirnwindungen erfolgreich entrostet,
kehre ich im Ganzen zurück in die Welt
und die Finsternis hat mich am Ende erhellt.